Muslimischer Friedhof

Muslimischer Friedhof auf dem Friedhof Friedrichsberg

 

Muslimische Bestattungen sind von tiefen religiösen Überzeugungen und althergebrachten Traditionen geprägt. Die islamische Bestattungskultur legt großen Wert auf Würde, Respekt und Spiritualität. In diesem Kontext sind verschiedene Rituale und Praktiken eingebettet, die den Übergang des Verstorbenen in das Jenseits begleiten.

 

Schnelle Bestattung: Im Islam wird eine zügige Bestattung bevorzugt, idealerweise innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod. Dieser Grundsatzff musl basiert auf dem Glauben, dass der Verstorbene schnell ins Jenseits übergehen soll.

 

Einfache Sargausstattung: Die Verstorbenen werden in einfache weiße Tücher (Kafan) gehüllt und in einem schlichten Holzsarg beigesetzt. Dies symbolisiert die Gleichheit aller Menschen vor Gott und betont die Bescheidenheit im Tod.

 

Gebetsrituale: Vor der Beerdigung versammeln sich Familienmitglieder und Gemeindemitglieder zu einem besonderen Gebet, dem Janazah-Gebet. Dieses rituelle Gebet dient dazu, Gott um Vergebung für den Verstorbenen zu bitten und für eine reibungslose Überführung in das Jenseits zu beten.

 

Grablege in Richtung Mekka: Der Verstorbene wird mit dem Gesicht in Richtung Mekka, der heiligen Stadt im Islam, bestattet. Dies symbolisiert die Ausrichtung auf die zentrale Pilgerstätte und den gemeinsamen spirituellen Fokus der muslimischen Gemeinschaft.

 

Besuch des Grabes: Nach der Beerdigung besuchen Familienmitglieder und Freunde regelmäßig das Grab, um für den Verstorbenen zu beten und Gedenkrituale durchzuführen. Dieser Akt der Erinnerung und des Gebets ist im Islam von großer Bedeutung.

 

Trauerzeit und -ausdruck: Die Trauerzeit im Islam dauert in der Regel drei Tage. Während dieser Zeit nehmen Familie und Freunde am Trauerritual teil und bieten Unterstützung an. Der Ausdruck von Trauer durch lautes Wehklagen oder extravagante Trauerkleidung ist im Islam nicht üblich; stattdessen betont man Geduld und göttlichen Trost.